1983: Der Moonlight-Express in der Grugahalle in Essen
S W E E T M E M O R I E S. . . .
Schlimm ist es, wenn die Menschen, mit denen man viel Freude teilen konnte, auf einmal nicht mehr da sind.. Was uns bleibt, schöne Erinnerungen mit einer Träne im Aug‘.
Nun bemühe ich mal mein Gedächnis und schaue, was ich da noch hochholen kann. Anlässlich einer Wohltätigkeitsgala lud der LIONS CLUB in die Grugahalle nach Essen ein.Für hervorragende Unterhaltung war gesorgt, denn bekannte Künstler waren mit von der Partie. So spielen damals Paul Kuhn († 23.9.2013) mit seiner Bigband. Ich kann mich noch an Curt Cress am Schlagzeug erinnern als er seine Roto-Toms aufbaute und feinstimmte, der auch in der Jazz Szene bekannt war und u. a. bei Klaus Doldinger’s Passport mitspielte, dessen Musik ich schon mit 15 Jahren hörte und den ich mehrmals live, u. a. in der Stadthalle in Mülheim an der Ruhr, sehen durfte.
Des Weiteren dabei: Bill Ramsey († 2.7.2021), der natürlich sein „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ zum Besten gab. Und mit im Bunde war Heidi Brühl († 8.6.1991), die vielleicht mehr aus der Fernsehserie „Ferien auf Immenhof“ bekannt ist und da damals 12 jähriges Mädchen eine Hauptrolle spielte.
Die Gala begann um 20.00 Uhr und wir waren schon gegen 14 Uhr dort, um unsere Instrumente aufzubauen. Unser Platz war auf der Bühne rechts, dort hatten wir ca. 1/4 der Bühne zur Verfügung. Der Rest war für die Bigband von Paulchen Kuhn freizuhalten. Irgendwann, es war so gegen 17 Uhr, stiegen drei Leute mit Kleidersäcken auf dem Rücken am anderen Ende der Bühne die Treppe hoch. Ich musste mir die Augen reiben, denn alle drei oben Beschriebenen waren das, Paul, Bill und Heidi.
Ich sass derweil und spielte etwas an meinem auf Glockenklang getunten „Fender Rhodes Stage Piano Mark II“. Während die anderen in der Mitte stehen blieben, kam der Paul direkt zu mir und stellte sich an mein Piano und hörte zu und meinte dann „…das klingt aber sehr gut, das Piano…“. Wow, ein Lob von Paul Kuhn, damit hatte ich nicht gerechnet. Natürlich erklärte ich ihm gleich, dass ich das Teil nach einer Vorlage des Magazin Fachblatts (aus dem Jahr 1982) auf Glockenklang modifiziert hatte, so wie wir es von Shakatak und George Duke kannten.
Unser Auftritt startete dann um 19:00 Uhr. Die Aufregung war natürlich groß. In der Halle saßen bestimmt 5.000 geladene Gäste. Nach dem zweite Titel war die Nervosität weg und wir spielten bis 19:45 Uhr unser Programm souveränt herunter und ernteten schönen Applaus. Dann gab es eine Ansprache und die Stargäste übernahmen. Wir nahmen in der ersten Reihe Platz, wo für uns 5 Plätze reserviert waren und konnten die ganze Show mitverfolgen. Ach, die Jakob-Sisters brachten kurz vor Schluss noch einige Einlagen. Ein gelungener Abend, den ich wohl nie vergessen werde.
WEITERE TOLLE HIGHLIGHTS
Begleitungen von Stargästen, u. A. Paola (Frau von Kurt Felix) in der Nordseehalle ~1984 in Büsum –
von der Bühne mit Blick auf die Nordsee. Wir waren darauf gar nicht vorbereitet, dachten, wir sollten ausschließlich unser Programm spielen. Paola war als Moderatorin eingeladen und wir waren mit einer Bottroper RocknRoll-Tanztruppe gemeinsam in einem Bus nach Büsum gefahren. Das waren rund sieben oder acht Tanzpaare, die im Stil der 50er Jahre gekleidet waren, die Mädels trugen mit roten Punkten bestezte weisse Cocktailkleidchen und die Jungs schwarze Hosen, weisse Hemden und hellbraune Sakkos mit Fliege. Und bei einigen fehlte noch nicht einmal die berühmte Elvis-Tolle in der Frisur, die mit Gel gestyled war. Einfach Klasse!
Als unsere Anlage stand und wir die ersten Stücke angespielt hatten, kam dann der Manager von Paola und reichte uns Noten. Wir schauten uns gegenseitig mit etwas erstaunten Minen an. Er meinte dann: „Ja, in einer dreiviertel Stunde kommt die Paola zum Soundcheck und dann spielt sie mit euch die drei Lieder an, um zu sehen, ob alles klappt…“ –
– Fortsetzung folgt…